wlw – Wer liefert was: Zuverlässige Hersteller in Deutschland finden

Die Herstellersuche in Deutschland ist dank Plattformen wie WLW unkompliziert. Jetzt erfahren, welche Vor- und Nachteile deutsche Hersteller haben und wie man bei der Recherche am besten vorgeht. Mehr dazu in diesem Artikel.
WLW Wer liefert Was
KATEGORIEAmazon FBA
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Lesezeit 8 Minuten

Egal ob Amazon FBA, Ebay oder Online-Shop, wer ein eigenes Produkt auf den Markt bringen möchte, braucht früher oder später einen geeigneten Hersteller, der die Vorstellungen zu einem fairen Preis umsetzt. In den meisten Fällen fällt die Wahl auf den asiatischen Raum, weil hier günstigere Preise und niedrigere Bestellmengen erwartet werden. Doch die Produktion im Ausland muss nicht zwangsläufig besser sein, als eine Herstellung in Europa bzw. Deutschland. Das gilt umgekehrt aber genauso. 

Auch wenn die wenigsten deutschen Hersteller auf den großen internationalen bzw. chinesischen Plattformen wie Alibaba vertreten sind, gibt es lokale B2B-Marktplätze, die im Prinzip die gleiche Funktion erfüllen. Mit dem Unterschied, dass die Hersteller fast alle aus Europa oder Deutschland kommen. 

Der größte Anbieter in diesem Bereich ist das Unternehmen Visable mit seinen zwei Tochterunternehmen wlw (Wer liefert was) und Europages. Wlw bezieht sich auf den Großhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz, während Europages den ganzen europäischen Raum bedient. In diesem Artikel geht es um die erste Plattform, also wlw. Wie unterscheidet sich die deutsche von der chinesischen Herstellersuche? Welche Punkte sollten unbedingt beachtet werden und wie funktioniert die Recherche und der Kontakt konkret über Wer-liefert-was

Herstellersuche: Deutschland vs. Asien

Hersteller Unterschied Deutschland China

Bei Amazon FBA oder Dropshipping wird häufig von chinesischen Herstellern gesprochen. Denn diese ermöglichen meist günstigere Preise, akzeptieren bereits niedrige Bestellmengen von z.B. 500 Stück und versprechen eine gute Qualität. Das sind ideale Bedingungen für Anfänger, die nicht viel Startkapital haben und ihr Business mit einem Produkt aufbauen. 

Der Nachteil an asiatischen Herstellern bzw. dem Herstellungsort Asien ist die lange Distanz, die unweigerlich größeren Arbeitsaufwand für den Unternehmer bedeutet. Samples müssen hin und her geschickt werden, auf die Dauer für die Produktion (meist 30 Tage) müssen nochmal vier Wochen Importzeit berechnet werden (Schiff) und Zoll sowie Versandkosten verringern die Produktmarge bzw. müssen in die Produktkalkulation mit einbezogen werden. 

Weitere Unterschiede zwischen deutschen und asiatischen Herstellern: 

  • Individualität: Je einzigartiger ein Produkt ist, also je mehr individuelle Änderungen der Hersteller anfertigt, desto mehr muss i.d.R. investiert werden wird es. Meistens erhöht sich mit den Anforderungen auch die Mindestbestellmenge. In China sind kleinere Änderungen oft schon bei geringen Bestellmengen (bspw. 500) möglich, während deutsche Hersteller tendenziell erstmal größere Bestellungen voraussetzen. 
  • Risiko: Insgesamt kann man in beiden Ländern die Hersteller so gut überprüfen, dass ein Risiko quasi ausgeschlossen ist. Bei chinesischen Herstellern ist diese Überprüfung etwas aufwendiger und teurer. Will man jedes Risiko ausschließen, sollte man eine Firmenbesichtigung sowie eine Qualitätskontrolle in Auftrag geben und die Zahlungen über die Alibaba Trade Assurance abwickeln.  Da man als Importeur eines neuen Produktes in der EU als Hersteller gilt, ist man auch für die erforderlichen Zertifikate bzw. Sicherheitsrichtlinien verantwortlich. Wenn der Hersteller unseriös gehandelt hat, indem er z.B. gefälschte Zertifikate bereitstellt und das Produkt in Deutschland einen Schaden verursacht, ist der Importeur dafür verantwortlich. Bei einem deutschen Hersteller wäre das der tatsächliche Produzent. Aber auch dieses Risiko lässt sich mit einer Überprüfung der Zertifikate sowie einer Produkthaftpflichtversicherung minimieren. 
  • Kontakt: Leider ist es nicht besonders leicht als kleiner Unternehmer an deutsche Hersteller heranzukommen, da diese erfahrungsgemäß eher an großen Aufträgen interessiert sind. Das hat damit zu tun, dass die Kosten der Produktion i.d.R. höher sind und nur über die Massenproduktion wettbewerbsfähig wird (Fixkostendegression). Asiatische Hersteller sind hier deutlich offener und antworten in den meisten Fällen schneller. Wenn man allerdings ein paar Punkte beachtet, kann man auch mit einem deutschen Hersteller ins Geschäft zu kommen, dazu später mehr.
  • Qualität: „Made in China“ wird tendenziell in einem schlechteren Licht gesehen als „Made in Germany“. Das liegt daran, dass China insgesamt sehr viel produziert wird und dabei auch mehr schlechte Produkte in Umlauf kommen. Viele Hersteller in China sind aber genauso professionell aufgestellt und ausgestattet wie deutsche Hersteller und beliefern große, namhafte Unternehmen mit hochwertigen Produkten. 

Alle genannten Punkte beziehen sich auf einen Großteil der Hersteller bzw. die allgemeine Lage in den jeweiligen Regionen. Es kann immer sein, dass man in Deutschland einen Hersteller findet, der günstiger oder individueller produziert als in China. Genauso kann es sein, dass man in China einen Hersteller findet, der die deutsche Qualität sogar übertrifft. Es kommt also immer auf das Produkt und den Ehrgeiz bei der Herstellersuche an. Als Fazit lässt sich sagen, dass ein deutscher Hersteller tendenziell etwas mehr kostet, als die Produktion bei asiatischen Herstellern. Gleichzeitig hat man bei deutschen oder europäischen Herstellern den Vorteil, dass Lieferungen schneller gehen, keine Zollgebühren anfallen und die Lagerbestandsplanung besser kalkulierbar ist. Hier ist es also wichtig, ganz genau zu vergleichen und sich für jenen Hersteller zu entscheiden, bei dem eine Marge von min. 30% möglich ist.

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Herstellersuche auf Wer liefert was

Wer liefert was ist ein Produkt der Firma Visable, die sich auf B2B-Kontakte und Marketing in Deutschland und Europa spezialisiert. Unternehmen können gezielt nach anderen Unternehmen in unterschiedlichen Branchen suchen, und so neue Kontakte, Dienstleister und Lieferanten im deutschsprachigen Raum finden. 

Wlw ist kein junges Unternehmen, sondern wurde bereits 1933 in Deutschland gegründet. Das Produkt war damals noch ein umfangreiches Nachschlagewerk für Hersteller und Lieferanten in Print-Form. 1995 ist wlw online gegangen und hat im Jahr 2000 die letzte Katalogausgabe veröffentlicht. 

Heute ist wlw die größte B2B-Plattform in Deutschland und ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Herstellersuche aus über 590.000 gelisteten Anbietern. 

Schritt-für-Schritt Anleitung

Die Herstellersuche über wlw funktioniert ziemlich unkompliziert und ohne Registrierung. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Seite deutlich übersichtlicher ist, als chinesische Alternativen. Anders als bei Alibaba hat man jedoch nicht die Möglichkeit direkt über einen plattforminternen Messenger zu kommunizieren, sondern verlagert den Austausch auf E-Mail. Wie bei einer klassischen Suchmaschine kann der entsprechende Suchbegriff bzw. das gewünschte Produkt in eine Suchleiste eingegeben werden. Die Ergebnisse lassen sich nach Hersteller bzw. Anbieter und Produkt filtern. 

WLW Herstellersuche

Ein sehr großer Nachteil gegenüber internationalen Plattformen ist, dass wlw nur eine sehr begrenzte Auswahl hat, besonders, wenn man nach spezifischen Produkten sucht. Für das Produkt Knoblauchpresse gibt es z.B. nur zwei Anbieter und 28 Produktergebnisse. Zum Vergleich: Alibaba liefert für das Keyword Garlic Press insgesamt 4090 Suchergebnisse. 

Im oberen Suchbereich lassen sich die Ergebnisse noch genauer filtern, was in den meisten Fällen aber wenig Sinn macht, weil es ohnehin nicht viele Ergebnise gibt. Mehr Suchergebnisse bekommt man, wenn man anstatt exakter Produktnamen, allgemeinere Begriffe wie z.B. Metallbau für die Suche verwendet. 

Auf der Ergebnissseite für Anbieter bekommt man nacheinander alle Unternehmen aufgereiht, die für die Suchanfrage von Relevanz sein könnten. Die wichtigsten Angaben befinden sich direkt an der Seite, sodass man sich schnell ein grobes Bild von der Firma machen kann. 

Hersteller finden Deutschland

Mit einem Klick auf ein Unternehmen erhält man genauere Informationen zu den Produkten und Tätigkeitsbereichen der Firma. Die Kontaktdaten inkl. Mail und Telefonnummer befinden sich direkt für jeden sichtbar an erster Stelle. Ein riesiger Vorteil gegenüber der Website des Unternehmens oder anderen B2B-Plattformen ist, dass man direkt die Kontaktdaten von Mitarbeitern aus den verschiedenen Abteilungen erhält, sodass man Anfragen direkt an die richtige Person stellen kann.

Wer liefert was Kontakt

Die Produktsuche auf wlw funktioniert ähnlich, allerdings ist der Produktbereich noch nicht ausgeschöpft. Insgesamt erhält man relativ wenig Suchergebnisse, wovon die meisten Markenprodukte oder Großhandelsposten sind. Auch die Preise liegen deutlich über dem, was man auf internationalen Plattformen findet. Aber auch hier gilt, dass der auf der Plattform angegebene Preis erstmal nichts über den tatsächlichen Preis aussagt bzw. nur eine grobe Richtung angibt.  

Produkte finden auf WLW

Grundsätzlich kann man keine genaue Abgrenzung machen, wann sich das Sourcing in Deutschland lohnt oder nicht. Es ist zu empfehlen, wlw immer in die Herstellersuche miteinzubeziehen, da ein deutscher Hersteller mit gutem Preis und Produkt viele Vorteile bietet. 

Neu: Herstellersuche über wlw.de beauftragen

Seit kurzem bietet wlw eine neue Möglichkeit für Einkäufer an. Anstatt sich selbst auf die Herstellersuche zu machen, kann man den kostenlosen Such-Service von wlw nutzen, mit dem man passende Hersteller vorgeschlagen bekommt. 

Dazu muss man ein vorgegebenes Formular ausfüllen (Angaben zum Produkt und zur Liefermenge) und wlw sucht innerhalb von 24 Std. relevante Hersteller passend zur Suchanfrage aus. Das Ganze ist völlig kostenfrei und daher auf jeden Fall einen Versuch wert. 

Checkliste: Herstellerkontakt

Diese folgende Checkliste dient lediglich als Orientierung und soll bei der ersten Kontaktaufnahme helfen. Wenn man sie jedoch erfüllt, erhöht man die Chance auf eine Antwort deutlich. Das Problem bzw. der Unterschied zwischen chinesischen und deutschen Herstellern ist, dass deutsche Hersteller einen viel größeren Wert auf Form bzw. Seriosität legen.

Chinesische Hersteller sind hier in den meisten Fällen offener, sprechen einen direkt mit dem Vornamen an und zeigen, dass sie ehrliches Interesse an einer Zusammenarbeit haben. Eine Nachricht wie diese wird von chinesischen Sellern beispielsweise nicht direkt ignoriert, bei einem deutschen Hersteller wären die Chancen auf eine Antwort verschwindend gering:   

“Hey Sandy, I saw your listing on Alibaba and right now our company is looking for a high quality garlic press to launch a product line in the kitchen market”

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Aber worauf kommt es bei deutschen Herstellern genau an? 

  • Die Absenderadresse: GMX, Yahoo oder web.de wirken nicht sehr seriös. Damit die Mailadresse auch direkt als Unternehmensadresse erkannt wird, sollte man sich eine Domain mit eigenem Markennamen reservieren und darüber eine info@Markenname.de Adresse erstellen. 
  • Die Formulierung: Die Formulierung und die Ansprache des Kontaktes sind bereits wichtige Faktoren bei einer Anfrage. Hier kann man sich an den üblichen Standards für geschäftliche Briefe und E-Mails orientieren. Als Anrede z.B. Sehr geehrte(r) Herr/Frau Nachname, und als Abschluss der Nachricht Mit freundlichen Grüßen (Absatz) Vorname Nachname. 
  • Der Inhalt: Die erste Nachricht sollte man relativ kurz und präzise halten, da lange Nachrichten sehr anstrengend zu lesen sind. Also keine großen Umschreibungen, keine falschen Angaben zur eigenen Person oder dem eigenen Unternehmen. Am besten erklärt man direkt nach einem kurzen Einleitungssatz, was man von dem jeweiligen Unternehmen möchte. Hier ist das Zwischenspiel aus ungenau und exakt entscheidend, denn auch zu präzise Nachrichten können für den Hersteller abschreckend wirken. 
    Beispiel: ..demnach sind wir besonders an Ihren Knoblauchpressen aus Edelstahl interessiert. Wir planen bei der ersten Bestellung mit 1000 Stück zu starten und bei hoher Qualität immer wieder nachzubestellen.
  • Die Formatierung: Ein guter Lesefluss wird nicht nur durch einfache Wörter und klare Informationen ermöglicht, sondern auch durch eine übersichtliche Formatierung. Das bedeutet, Absätze und bestenfalls Aufzählungspunkte anwenden. Somit wird die Mail in übersichtliche Blöcke aufgeteilt, zwischen denen der Leser problemlos hin und her wechseln kann. Bei mehreren Fragen hilft es, Nummerierungen oder Aufzählungspunkte anzuwenden, um das Antworten zu erleichtern. Eine zu starke Formatierung, also inkl. anderen Schriftarten, kursiv und fett wirkt eher wie ein Newsletter und sollte vermieden werden. 
  • Die Signatur: Von wem kommt die Nachricht genau? Um die Seriosität zu erhöhen, sollte man in die Fußzeile der Mail immer eine Signatur, am besten mit Logo einfügen. Dort stehen nochmal Name und Adresse des Unternehmens sowie die Kontaktdaten und die Website. Signaturen lassen sich über die meisten E-Mail-Programme automatisch einfügen.
  • Eine Website: Deutsche Hersteller wollen meist ziemlich genau wissen, mit wem sie es zu tun haben. Daher ist es hilfreich, bereits eine Website vorweisen zu können, in der sich der Hersteller über das Unternehmen bzw. die eigenen Ziele informieren kann. Wer noch überhaupt keinen Online-Auftritt hat, wird es mit deutschen Herstellern schwieriger haben. 
  • Anrufen: Es kann durchaus passieren, dass man keine Antwort per E-Mail bekommt. Viele Hersteller ignorieren sogar Anfragen rein in schriftlicher Form. Hier heißt es das Telefon in die Hand zu nehmen und direkt anzurufen. Man sollte auf jeden Fall vorbereitet und seriösen am Telefon wirken und genau wissen, was man möchte. Dabei einfach nochmals auf die E-Mail Bezug nehmen, dann klappt der Kontakt besser.

Fazit – Hersteller auf wlw finden

wlw hertsellersuche

Die Herstellersuche im deutschen und asiatischen Raum unterscheidet sich in einigen Faktoren. Jedes Land hat seine Vor- und Nachteile, die nie allgemein auf jedes Produkt und jeden Hersteller zutreffen. Es ist daher empfehlenswert, sich bei der Herstellersuche verschiedene Angebote aus verschiedenen Ländern zu berücksichtigen. 

Wer sich in Deutschland auf die Suche nach einem Hersteller macht, ist bei wer liefert was gut aufgehoben, da es sich hierbei um die größte deutschsprachige B2B-Plattform handelt.

Ein Nachteil an wlw ist die Produktsuche, die noch sehr unausgereift ist. Selbst für bekannte Produkte wie Knoblauchpressen erhält man nur Suchergebnisse im unteren zweistelligen Bereich. Bei den vorgeschlagenen Produkten handelt es sich dann meistens um Marken- oder Großhandelsware, die nicht weiter anpassbar ist. 

Wenn eine Produktion in Deutschland Sinn macht oder sogar sein muss (regionale Produkte), dann findet man über wlw auf jeden Fall die besten Hersteller. Wird man dort nicht fündig, kann man seine Suche z.B. über die Partnerseite Europages auf Europa ausweiten. 

In diesem Artikel wurde hauptsächlich die Herstellersuche in Deutschland thematisiert. Detaillierte Informationen sowie eine Anleitung zur Herstellersuche in China befindet sich in folgendem Artikel: Den richtigen Amazon FBA Hersteller finden


FAQ – Häufig gestellte Fragen


Wofür steht wlw?

Wlw ist die Abkürzung für “wer liefert was”, dem größten deutschen B2B-Marktplatz.

Was ist wlw?

Wer liefert was ist eine kostenlose B2B-Plattform, auf der deutsche Hersteller und Dienstleister ihre Produkte und Angebote für Geschäftskunden bereitstellen können.

Wie verwendet man wlw?

Über eine Suchleiste Unternehmen passende Firmen für individuelle Aufträge z.B. Produktionen finden. Die recherchierten Firmen lassen sich über wlw.de oder per E-Mail kontaktieren, wobei direkt die Kontaktdaten zu den verschiedenen Mitarbeitern oder Fachabteilungen angezeigt werden.


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