Auf Amazon Bücher verkaufen: Reselling und eigene Bücher

Ursprünglich gegründet als Onlineshop für Bücher ist Amazon heute immer noch der beste Ort, um gebrauchte oder eigene Bücher zu verkaufen. Wie das am besten geht und worauf man achten muss, wird hier aufgeschlüsselt.
Auf Amazon Bücher verkaufen
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Lesezeit 28 Minuten

Amazon wurde ursprünglich mit der Idee gegründet, eine Verkaufsplattform für Bücher aufzubauen. Der Grund dafür war, dass Bücher leicht zu beschaffen, und eine geeignete Größe für Lagerung, Verpackung und Versand haben. Einen Onlinehandel für Bücher gab es damals noch überhaupt nicht. Heute ist Amazon der größte Marktplatz für Produkte aller Art und bietet Existenzgründern und Unternehmen attraktive Möglichkeiten, in den E-Commerce einzusteigen. 

Auch wenn Bücher nicht mehr den größten Teil innerhalb Amazons ausmachen, werden die meisten online verkauften Bücher über Amazon gehandelt. Kunden können sich beim Kauf entscheiden, ob sie ein druckfrisches oder gebrauchtes Exemplar kaufen möchten, sofern das Buch gerade von einem Drittanbieter verkauft wird. Zudem gibt es die meisten Bücher auch digital als E-Book im Amazon Kindle Store oder als Hörbuch bei Audible.

Amazon funktioniert im Gegensatz zu anderen Marktplätzen nach dem Prinzip, dass es für jeden Artikel nur ein einziges Listing bzw. Angebot gibt. Jeder Verkäufer, der ein bereits vorhandenes Produkt anbieten möchte, kann sich mit wenigen Klicks an dieses Listing “hängen” und dem Kunden eine weitere Kaufmöglichkeit bieten. Besonders beliebt ist dieses Prinzip (Reselling) bei Büchern, da sie nach wie vor leicht zu beschaffen sind und bezüglich Versand und Lagerung keinen hohen Aufwand darstellen. 

Neben dem Wiederverkauf von Büchern hat Amazon aber noch eine weitere Möglichkeit geschaffen, sich im Buchmarkt ein Business aufzubauen. Mit Amazon KDP kann jeder seine eigenen Bücher veröffentlichen und ohne großen Aufwand als E-Book und/oder Printausgabe auf Amazon verkaufen. Sobald ein Kunde bestellt, wird das Buch von Amazon gedruckt und versendet. So entstehen keinerlei Vorkosten, die bei der klassischen Veröffentlichung über einen Verlag immer anfallen. Darüber hinaus ist der Verkauf von eigenen physischen Produkte über Amazon FBA die lukrativste Möglichkeit Geld mit Amazon zu verdienen, bedarf jedoch etwas Startkapital. Reselling kann hier ein Weg sein, sich dieses Kapital zu erarbeiten.

In diesem Artikel wird es darum gehen, wie man mit den zwei erwähnten Möglichkeiten Geld über Amazon verdienen, und damit ein erfolgreiches Business aufbauen kann. Wer schon etwas Startkapital zur Verfügung hat und sein Unternehmen schneller skalieren möchte, findet am Ende des Artikels eine geeignetere Möglichkeit für den Aufbau eines Unternehmens über Amazon. 

Gebrauchte Bücher auf Amazon verkaufen 

gebrauchte Bücher auf Amazon verkaufen

Dieses Geschäftsmodell bezeichnet man als Bücher-Reselling. Es geht darum, gebrauchte Bücher günstig einzukaufen und mit Gewinnmarge auf Amazon weiterzuverkaufen. Dabei sollte man ein paar Punkte beachten, denn nicht jedes Buch wird am Ende auch wirklich verkauft oder ermöglicht eine profitable Gewinnmarge. 

Reselling eignet sich vor allem für Personen, die mit wenig Kapital ein Business starten wollen. Für Privatverkäufer, die eigene gebrauchte Bücher verkaufen, gibt es bessere Plattformen wie Ebay, Rebuy oder Momox. Insgesamt lohnt sich der Einstellungsaufwand auf Amazon nicht, wenn man einmalig ein paar Produkte verkaufen möchte. 

Die Voraussetzung für ein Business, also der Absicht mit dem Handel von Produkten Gewinne zu erwirtschaften, ist ein angemeldetes Gewerbe. Das ist schnell erledigt und erfordert nur einen Termin beim zuständigen Gewerbeamt. Anschließend muss man den Bogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen, was man zusammen mit einem Mitarbeiter vom Finanzamt machen kann. Auf welche Fragen man sich hier vorbereiten sollte und warum sich bei Reselling die Kleinunternehmerregelung lohnen kann, erklärt dieser Artikel: Eigenes Unternehmen gründen

Schritt 1: Ein Amazon Konto anlegen

Der erste Schritt, nachdem die Gründung erledigt wurde, ist die Registrierung im Amazon Verkäuferkonto. Dafür einfach auf der Seller Central Startseite auf Jetzt verkaufen klicken und das Anmeldeformular ausfüllen: Anmeldung

Die Nutzung des Seller Central ist kostenlos, solange man monatlich weniger als 40 Artikel verkauft. Im ersten Monat kann diese Einstellung noch sinnvoll sein, wenn man aber mit Büchern einen relevanten Betrag verdienen möchte, braucht man mehr als 40 Sales pro Monat. 

Die Einrichtung des Verkäuferkontos erfordert noch ein paar mehr Schritte, wie z.B. die Identitätsprüfung und den Upload der deutschen Umsatzsteuer ID. Alle wichtigen Einstellungen vor dem ersten Verkauf werden in diesem Artikel erklärt: Amazon Seller Central Guide

Schritt 2: Rechnungstool

Als Unternehmer ist man dazu verpflichtet, seinen Kunden für jeden Kauf eine Rechnung zu schicken. Die Rechnung dient als Beleg dafür, dass ein Kauf stattgefunden hat und mit dem entsprechenden Zahlungseingang in Verbindung gebracht werden kann. Dabei ist es egal, ob man Kleinunternehmer ist oder nicht. 

Damit einem das nicht passiert gibt es für Amazon verschiedene Tools, die Rechnungen automatisch mit allen relevanten Daten an den Endkunden verschicken. Für Reselling eignet sich das Tool Easybill wahrscheinlich am besten. Die Kosten sind mit 19 € pro Monat ebenfalls recht überschaubar. 

Nach der Anmeldung erstellt man in Easybill ein Rechnungsmuster und verknüpft das Tool mit dem Amazon Verkäuferkonto. Sobald ein Kunde etwas bestellt, schickt Easybill automatisch eine Rechnung an den Kunden mit den entsprechenden Daten. Man selbst muss nichts weiter tun, als am Ende des Monats einen Bericht für die Buchhaltung bzw. seinen Steuerberater herunterzuladen. 

Bücher verkaufen auf Amazon

Schritt 3: Bücher einkaufen 

Der Einkauf von neuer Ware gehört zu den täglichen Aufgaben im Book-Reselling. Je mehr Zeit man hier investiert, desto mehr gute Angebote findet man, was entsprechend zu höheren Verkaufszahlen führt. Besonders geeignet für den Ankauf sind Bücherkisten, die man häufig auf Ebay-Kleinanzeigen oder Ebay findet. Aber auch auf Flohmärkten oder bei Haushaltsauflösungen finden sich immer wieder Schnäppchen.

Bücherkisten

Der Vorteil an Bücherkisten ist, dass man oft zu einem sehr günstigen Preis an viele Bücher kommt. Da es den Verkäufern meist einfach darum geht, die Bücher so schnell es geht als Konvolut loszuwerden, werden diese auch häufig verschenkt. Ein Fehlkauf würde also keine großen finanziellen Auswirkungen haben.

Bevor man etwas kauft, sollte man so genau wie möglich überprüfen, ob sich die Investition lohnt. Bei Einzelprodukten ist das natürlich sehr einfach, bei Bücherkisten schon etwas schwieriger. Oft wird durch die Beschreibung und die Fotos schon klar, welche Art von Büchern verkauft wird, also ob es sich um Romane, Fachbücher oder Bildbände handelt. 

Bücherkiste kaufen

Wenn Fotos vorhanden sind, sucht man die erkennbaren Titel auf Amazon und prüft die Angebote. Dabei ist es wichtig, dass man nur auf die gebrauchten Angebote schaut, weil man sich selbst auch an diesem Preis orientieren wird. Im obigen Beispiel ist z.B. eine gebundene Ausgabe des Buches Verblendung von Stieg Larsson. Sucht man den Titel auf Amazon, gelangt zu folgender Seite: 

Das Buch wird aktuell ab 4,03 € in gebrauchtem Zustand verkauft und es gibt nur vier Angebote insgesamt. Wäre das ganze ein Taschenbuch, wäre der Verkauf bei 28 Angeboten ab 0,35 € wahrscheinlich weniger lukrativ. 

Einzelne Bücher kaufen

Bei einzelnen Büchern geht es darum, Exemplare zu finden, die im Verkauf etwas mehr Geld bringen als z.B. ältere Romane. Besonders profitabel sind aktuelle Bücher, Ratgeber und sehr bekannte oder spezielle Bücher im gebundenen Format. 

Schwieriger dagegen wird es bei bekannten Romanen, die in großer Auflage als Taschenbuch gedruckt wurden und schon etwas älter sind. Das Taschenbuch Verblendung ist das perfekte Beispiel dafür. Ähnlich wie bei der Suche nach Bücherkisten kann man einfach mal das Wort Buch in die Suchleiste bei Ebay oder Ebay-Kleinanzeigen eingeben. 

gebrauchte Bücher kaufen

Wenn man interessante Bücher findet, sucht man diese wieder bei Amazon und entscheidet sich für einen Kauf oder Nichtkauf. 

In dem Fall wird das Buch ab 17,99 € exkl. Versandkosten gehandelt. Ein Einkauf für 10 € könnte sich also durchaus lohnen. Die Recherche nach Einzeltiteln ist zwar etwas zeitaufwendiger, aber man findet laufend neue Angebote und kann sich, wann immer man möchte damit beschäftigen. 

Ein unverzichtbares Werkzeug für jeden Reseller ist die Amazon Verkäufer App, mit der man Produkte scannen und deren aktuellen Verkaufswert ermitteln kann. Das ist besonders dann hilfreich, wenn Bücher auf der Straße verschenkt werden oder man auf dem Flohmarkt, wo man immer gute Angebote findet, einkauft. 

Direkt auf der Startseite der App findet man oben rechts ein kleines Kamerasymbol, mit dem man die entsprechenden Produkte scannen kann. Dabei muss es sich nicht zwingend um Bücher handeln. Sobald Amazon das Produkt erkannt hat, zeigt es die entsprechenden Angebote an. Die App funktioniert bei Büchern sehr zuverlässig und findet in wenigen Sekunden das richtige Angebot. Das folgende Buch wäre ideal für den Handel geeignet, da es sehr gefragt ist und ab 20,39 € gehandelt wird. 

Schritt 4: Preis definieren und Marge kalkulieren 

Als Nächstes geht es darum, einen richtigen Verkaufspreis zu definieren und auszurechnen, ob die Marge hoch genug ist. Bei der Preisanpassung orientiert man sich am besten an den anderen Angeboten und steigt etwas darunter ein. Ist man der günstigste Anbieter, steigen die Chancen ganz oben angezeigt zu werden. 

Bei dem Buch Principles kosten die gebrauchten Artikel mehr, als ein neues Exemplar. Das ist ungewöhnlich und man sollte sein Angebot preislich definitiv unter der Neuware positionieren, also einen Preis unter 20,39 € festlegen. Geeigneter wären hier z.B. 19,99 €. Ausgehend von diesem Preis führt man nun die Produktkalkulation durch. 

Relevant dafür sind der Einkaufspreis, die Verkaufsgebühren und die Umsatzsteuer. Letzteres spielt nur dann eine Rolle, wenn man auf die Kleinunternehmerregelung verzichtet hat. Da die meisten am Anfang wahrscheinlich mit der Kleinunternehmerregelung handeln, wird die Umsatzsteuer im nachfolgenden Beispiel weggelassen. 

Am besten erstellt man sich eine Excel oder Google Drive Tabelle, in der man alle seine Ein- und Verkäufe dokumentiert. Zur Berechnung der Marge braucht man zusätzlich die Versandkosten. In den meisten Fällen liegen diese bei ca. 3 €. Die Versandkosten werden nicht von den 19,99 € abgezogen, sondern dazu gerechnet. Der Kunde zahlt am Ende also 22,99 €. 

Von den 22,99 € zieht man nun 15 % als Verkaufsgebühr ab. Bei 22,99 € wären das aufgerundet 3,45 €. Da es sich um Medien-Produkte handelt, fällt zudem eine Abschlussgebühr in Höhe von 1,01 € an. Die Gesamtgebühren liegen also bei 4,46 €. Anschließend zieht man noch den Einkaufspreis ab und erhält als Ergebnis die entsprechende Marge. Angenommen das Buch hätte 5 € auf dem Flohmarkt gekostet, läge der Gewinn bei einem Verkauf bei 10,53 €.

Der Auszahlungsbetrag ist die Summe, die man von Amazon ausgezahlt bekommt. Also Verkaufspreis + Versandkosten – Verkaufsgebühren. Die SKU ist die Artikelnummer, mit welcher der Artikel in Amazon angelegt wird. Am Anfang ist das noch nicht so wichtig, wenn man aber mehrere Bücher lagert, ist es zu empfehlen nach ihrer SKU oder einem anderen System sortieren. 

Schritt 5: Das Produkt einstellen

Den Artikel einzustellen erfordert nur wenige Klicks und ist nicht kompliziert. Dafür bieten sich einem die folgenden drei Möglichkeiten: Einstellung über die App (direkt nach dem Einscannen), über das vorhandene Produktlisting oder im Verkäuferkonto über Lagerbestand verwalten > Produkt hinzufügen > im Amazon Katalog suchen. Die einfachste Variante ist wahrscheinlich über das vorhandene Produktlisting. 

Dafür sucht man das entsprechende Buch auf Amazon.de und klickt unterhalb der Angebotsliste auf den Button Bei Amazon verkaufen.  Im nächsten Schritt landet man automatisch auf der Seite, wo man sein Angebot einstellen kann. 

gebrauchte Bücher auf Amazon listen

Bei der Lagererhaltungsnummer handelt es sich um die SKU. Hier kann man sich ein eigenes System überlegen, je nachdem wie man die Angebote nummeriert. Man könnte z.B. einfach bei 1 anfangen und chronologisch immer weiter zählen, oder sich ein richtiges System ausdenken. 

Beispiel: Man zählt jedes Angebot chronologisch ab 1 hoch und fügt dann Bezeichnungen für das Genre und den Autor hinzu. Die Bezeichnung für das Fachbuch von Ray Dalio könnte also 1-FB-RD lauten und wäre sinnvoll, wenn man sein Lager nach Genre und innerhalb des Genres nach Autor sortiert. 

Anschließend stellt man das Angebot ein. Wichtig ist, dass man vorher darauf achtet, die entsprechenden Versandkosten einzutragen. Diese kann man über Seller Central > Versandeinstellungen > Inlandsversand manuell festlegen. Bei Bücher liegen diese meist bei 3 €. 

Schritt 6: Das Produkt verschicken 

Sobald ein Verkauf entsteht, wird man als Verkäufer darüber benachrichtigt und muss sich um den Versand des Buches kümmern. Im Menü unter dem Punkt Bestellungen im Seller Central findet man eine Auflistung aller Bestellungen mit entsprechenden Vermerken zum aktuellen Status, also ob die Bestellung schon versendet wurde oder ob der Kunde ggf. eine Erstattung angefordert hat. 

Sobald man das Produkt sicher verpackt und verschickt hat, markiert man die Bestellung als versendet. Es ist empehlenswert, mit einer Sendungsnummer zu verschicken, um keine Probleme seitens Amazon zu bekommen. Amazon achtet stark auf eine hohe Kundenzufriedenheit und stellt entsprechend hohe Anforderungen an Drittanbieter, die ihre Produkte selbst versenden. 

Man sollte immer darauf achten, seine Produkte gut zu verpacken und vor allem pünktlich zu verschicken. Wenn das Bestellvolumen steigt, kann es sich lohnen, in spezielle Drucker für Etiketten zu investieren und eine Kooperation mit DHL oder einem anderen Spediteur einzugehen. 

Fazit – Gebrauchte Bücher auf Amazon verkaufen

Der Handel mit gebrauchten Büchern auf Amazon ist ein sehr zeitintensives Geschäft, bei verhältnismäßig geringem Ertrag. Auch wenn man pro Buch vielleicht eine gute Marge erzielen kann, ist es schwer zu skalieren, da man die Bücher meistens nur einzeln einkaufen kann. Wenn man Spaß an dem aktiven Handel hat und sich gerne auf die Suche nach besonderen Angeboten macht, kann es aber durchaus das richtige Geschäftsmodell sein. 

Der Vorteil daran ist, die einfache und günstige Umsetzung. An Bücher zu kommen ist nicht schwierig und relevante Titel werden immer gekauft. Fraglich ist, ob sich das Geschäftsmodell auch eignet, wenn man ganz von der Selbstständigkeit leben möchte. 

Als 100 % Selbstständiger hat man einige Kosten, die neben dem üblichen Lebensunterhalt gedeckt werden müssen. Dazu gehören beispielsweise Krankenversicherung, Kosten für den Steuerberater und Personalkosten, wenn man mal in den Urlaub fahren möchte. Denn ohne aktive Mitarbeit kann das Business nicht betrieben werden. 

Wer sich ein eigenes Unternehmen aufbauen möchte, welches langfristig auch ohne den Gründer funktioniert oder an Investoren verkauft werden kann, sollte sich eher auf andere Strategien, wie etwa Amazon FBA, konzentrieren und den Bücherhandel ggf. nur dazu nutzen, Startkapital aufzubauen. 

Für kurzfristige Projekte oder einen zusätzlichen Nebenverdienst ist der Handel mit gebrauchten Büchern definitiv eine gute Möglichkeit, wenn man sich für das Thema Reselling begeistert. Im nächsten Abschnitt wird es um den Verkauf von eigenen neuen Büchern gehen, die man ohne Verlag und hohe Startkosten auf Amazon verkaufen, und sich damit einen guten Nebenverdienst aufbauen kann. 

Wichtig: Da man bei dieser Art von Business mit gebrauchten Artikeln handelt, die man meistens von Privatpersonen ohne Rechnung erwirbt, sollte man sich unbedingt mit einem Steuerberater unterhalten, wie man diese Ausgaben ordnungsgerecht dokumentiert. 

Eigene Bücher auf Amazon verkaufen 

Wenn man damals ein Buch veröffentlichen wollte, musste man sich zunächst einen Verlag suchen und in der Regel einen Teil der Druckkosten bezahlen. Wenn das Buch dann nicht verkauft wurde, blieb man auf den Kosten und der Ware sitzen. Amazon hat eine Möglichkeit geschaffen, mit der jeder im Selbstverlag ein eigenes Buch veröffentlichen kann, ohne in finanzielle Vorleistung zu gehen. 

Dabei handelt es sich um Amazon KDP (Kindle direct Publishing). Über diesen Service kann jeder ein eigenes Buch als E-Book und sogar als Print-Ausgabe veröffentlichen, sich auf Amazon eine Autorenseite aufbauen und Geld mit dem Verkauf von Büchern verdienen. Im Gegensatz zu dem Handel mit gebrauchten Büchern, lässt sich mit dieser Methode ein mehr oder weniger passives Einkommen, sowie das Fundament für ein erfolgreiches und skalierbares Unternehmen aufbauen. 

Cashflow vs. Brandbuilding

Es gibt zwei Strategien, um mit dem Verkauf von eigenen Büchern auf Amazon zu beginnen: Cashflow oder (Personal-) Brandbuilding. Das Cashflow-Business zeichnet sich durch die gezielte Produktion von Büchern zu relevanten Themen aus. Das bedeutet, das Thema eines Buches wird anhand einer ausführlichen Marktrecherche auf Amazon ausgewählt. Dafür schaut man auf Nischen, in denen die Nachfrage stark, das Angebot jedoch relativ schwach ist. 

Im nächsten Schritt sucht man sich einen Ghostwriter, der sich auf das Thema spezialisiert hat und lässt ein hochwertiges Fachbuch erstellen. Dieses wird anschließend mit entsprechenden Marketingmaßnahmen beworben und unter eigenem Namen oder Pseudonym verkauft. 

Beim sogenannten Brandbuilding geht es darum, über den Verkauf von Büchern eine eigene Marke aufzubauen. In der Regel eine Personenmarke, da man sich mit Büchern als Experte zu einem bestimmten Thema positioniert. Das Ziel ist es, nicht die ganze Bandbreite an profitablen Nischen abzudecken, sondern sich gezielt auf einen bestimmten Bereich zu konzentrieren. Damit nutzen viele Autoren einen Alias, also einen Künstlernamen, unter dem die Bücher dann veröffentlicht werden. Sie stehen somit nicht mit dem eigenen Namen in der Öffentlichkeit. 

In der Nische sollte man sich gut auskennen, um als Experte ernst genommen zu werden. Die Bücher können auch von einem Ghostwriter verfasst werden, der Experte im entsprechenden Bereich ist. Bei Brandbuilding ist es besonders wichtig, die Autorenseite gut auszubauen und im besten Fall Content Marketing auf Social Media zu betreiben. Bei einer Personenmarke geht es um Reichweite und den Status als Experte zu einem bestimmten Thema. Das Ziel ist eine große Community, die einem vertraut und bereit ist, in Zukunft weitere Folgeprodukte von der gleichen Marke bzw. dem Autor zu kaufen. 

Neben Brandbuilding und Cashflow gibt es noch weitere Möglichkeiten, Bücher auf Amazon zu verkaufen. Eine davon sind sogenannte Low-Content Bücher. Dabei handelt es sich um Bücher, die an sich keinen Inhalt haben, sondern vom Leser aufgefüllt werden müssen. Klassische Beispiele dafür sind Erfolgsjournale, Tagebücher oder Notizbücher. Da die Erstellung solcher Exemplare einen sehr geringen Aufwand darstellt, gibt es enorm viel Anbieter, die nach dem Prinzip Masse statt Klasse verkaufen. Deutlich lukrativer ist es aber, ein qualitativ hochwertiges Buch rauszubringen und sich damit in einem Markt zu etablieren. 

Eine andere Möglichkeit ist der Fiction-Bereich, also Romane. In diesem Genre Erfolg zu haben ist aber deutlich schwieriger, da es fast nur um Kreativität und Schreibstil geht. Die Vermarktung innerhalb Amazons ist ebenfalls nicht einfach. Das liegt daran, dass es z.B. für einen neuen Krimi eines bisher unbekannten Autors keinen wirklich geeigneten Suchbegriff gibt. Wer man einen Krimi kaufen möchte, sucht man entweder direkt nach einem Autor, durchstöbert die Bestseller-Listen oder gibt das Wort Krimi in die Suchleiste ein, was ein sehr breites und beliebtes Keyword ist. 

Wer mit dem Verkauf von Büchern also hauptsächlich Geld verdienen oder ein Business aufbauen will, sollte sich eher auf den Verkauf von Ratgebern konzentrieren. Wer leidenschaftlich gerne schreibt und sich Geschichten ausdenkt, hat mit Amazon KDP ebenfalls eine gute Möglichkeit, sich als Autor zu präsentieren. In dem Fall wäre es aber vorteilhaft, noch auf anderen Plattformen Werbung zu betreiben.  

Taschenbücher oder E-Books? 

Auf Amazon hat man die Möglichkeit, seine Bücher als E-Book und/oder Taschenbuch anzubieten. Wenn man von Amazon KDP hört, denkt man oft an den Verkauf von E-Books und der einfachen Erstellung. Betrachtet man jedoch ein paar wichtige Kennzahlen aus dem Buchmarkt, fällt einem auf, dass das Thema E-Books vielleicht doch gar nicht so relevant ist. 

Im Jahr 2020 hatten E-Books einen Umsatzanteil von gerade mal 5,9 % am Buchmarkt in Deutschland. Hierbei spielt natürlich auch eine Rolle, dass E-Books deutlich günstiger sind als Druckausgaben. Letztendlich geht bei dem Handel mit Büchern auf Amazon aber auch um Profitabilität, die sich durch höhere Verkaufspreise erreichen lässt. Da die meisten Kunden lieber ein physisches Produkt in der Hand halten und der Verkaufspreis, also auch der Auszahlungsbetrag pro verkaufter Einheit deutlich höher ist, sollte man sich nicht nur auf den Verkauf von E-Books beschränken.

Auf Amazon Bücher verkaufen: Amazon KDP Anleitung

Zunächst ist man auch als Verkäufer von digitalen Inhalten gewerbetreibend und muss dementsprechend als ersten Schritt ein Gewerbe beim zuständigen Amt anmelden. Das ist schnell erledigt und erfordert einen Termin vor Ort oder eine Online-Anmeldung. Die Kosten belaufen sich auf ca. 20 – 50 €. Über alle weiteren bürokratischen Schritte klärt folgender Artikel auf: Gewerbe anmelden

Bei der Gewerbeanmeldung muss man immer schriftlich erklären, welcher Tätigkeit man nachgeht. Dabei kann man folgende Beschreibung für die Gewerbeanmeldung nutzen: 

“Erstellung, Vermarktung und Vertrieb von digitalen Informationsprodukten wie E-Büchern und Hörbüchern. Zudem, Entwurf Herstellung und Vertrieb von Büchern oder ähnlichen Verlagsprodukten.”

Schritt 1: Nischenrecherche auf Amazon 

Ganz egal, ob Cashflow oder Brandbuilding, wenn eine Nische insgesamt keine Nachfrage hat, lohnt sich der Einstieg nicht. Nachfrage ist wichtig, damit das Buch eine relevante Anzahl an Verkäufen erzielt. Bei diesem Schritt geht es darum, herauszufinden, welche Themen aktuell beliebt sind oder in Zukunft beliebt sein werden, sodass man das Risiko eines Einstiegs bestmöglich minimiert. 

Für diesen Schritt sollte man mit Tools wie Helium10 arbeiten, welches einem die ungefähren Verkaufs- und Umsatzzahlen der vorhandenen Produkte anzeigt. Die Nischenrecherche kann man mit einem Brainstorming beginnen und sich überlegen: Was könnte aktuell oder in naher Zukunft gefragt sein? 

So waren während dem Corona-Lockdown Bücher über Heimtraining, Homeoffice oder Geld im Internet verdienen sehr gefragt. Wenn es Richtung Frühling geht und der Lockdown vorbei ist, könnten z.B. Themen wie Reisen in Deutschland, Wandern oder Garten relevant werden. Wenn einem nichts mehr einfällt, kann man sich das Tool Google Trends zur Hilfe nehmen. Dort sieht man genau, welche Themen in welchen Zeiträumen gesucht werden. Wichtig: Immer darauf achten, dass die Themen auch noch relevant sind, wenn man das Buch dazu rausbringt. 

Anschließend prüft man seine Liste einmal durch, indem man das jeweilige Keyword in die Amazon Suchleiste eingibt und mit Helium10 die Nachfrage ermittelt. Über die Chrome-Extension von Helium10 sieht man direkt, welche Produkte wie viel Umsatz machen und kann anhand der Nachfrage relativ schnell aussortieren. 

Wie man im Beispiel sehen kann, ist die Nische Geld verdienen nicht besonders umsatzstark. Das könnte aber auch daran liegen, dass Geld verdienen ein sehr breiter Begriff ist. In dieser Nische selbst sind nochmal verschiedene Themen wie Immobilien, Sportwetten oder passives Einkommen vorhanden. Das stärkste davon ist Immobilien mit einem Umsatz von fast 8.500 €. Das könnte man sich jetzt genauer anschauen und in der Buch-Kategorie nach Immobilien suchen. 

Wie erwartet zeigt sich hier eine deutlich höhere Nachfrage. So kann man immer tiefer in die Nischen einsteigen, bis das Thema zu spezifisch wird. Denn auch im Immobilienbereich gibt es verschiedene Themen, die mehr oder weniger gefragt sind, und diese haben vielleicht wieder weitere Unterthemen, zu denen man ein Buch herausbringen könnte. 

Tipp: Um herauszufinden, welches Unterthema von den Kunden am meisten auf Amazon gesucht wird, kann man mit Auto-Suggest arbeiten. Das bedeutet, man gibt das Hauptkeyword mit einem Leerzeichen am Ende in die Suchleiste bei Amazon ein und schaut, welche Begriffe als nächstes vorgeschlagen werden. Ganz oben steht immer der Begriff, der am aktuell am öftesten in Kombination mit dem Hauptkeyword gesucht wird. 

Wer über Amazon selbst nicht fündig wird, kann sich auch die Maslowsche Bedürfnispyramide zur Hilfe nehmen. Diese stellt eine Rangliste der wichtigsten Bedürfnisse des Menschen dar. Zu diesen gehören: 

  • Grundbedürfnisse: Trinken, Essen, Schlafen
  • Sicherheit: Arbeit, Wohnung, Einkommen
  • Soziale Bedürfnisse: Liebe, Freunde, Partner
  • Individualbedürfnisse: Anerkennung, Geltung
  • Selbstverwirklichung: Persönliche Entfaltung

Jedes Buch erfüllt grob eine dieser Kategorien. Besonders gefragt sind Fitness, Finanzen und Beziehung. Man kann sich einmal überlegen, welche Themen einem zu den jeweiligen Bedürfnissen einfallen und die Recherche von dort ausgehend beginnen. 

Schritt 2: USP entwickeln 

Um in einer Nische erfolgreich zu verkaufen, sollte man sich mehrere USPs überlegen, die einen von der Konkurrenz absetzen. Bei einem USP handelt es sich einfach gesagt um Alleinstellungsmerkmale am Produkt. Dafür kann man sich die Konkurrenz unter seinem Hauptkeyword genau anschauen und notieren, welche Schwächen die jeweiligen Produkte haben.

Cover: Wie gut sind die Hauptbilder der einzelnen Bücher? In den meisten Fällen erkennt man schon am Cover, ob die Konkurrenz unter einem Verlag oder über Amazon KDP veröffentlicht. Ein starkes Cover soll den Eindruck vermitteln, dass das Buch nicht im Selbstverlag, sondern über einen richtigen Verlag veröffentlicht wurde. 

Titel und Beschreibung: Sagt der Titel aus, um was es geht? Sind die Beschreibungstexte optimiert? Kurze Titel ohne Keywords oder fehlende Verkaufstexte sind ein gutes Zeichen dafür, dass man die Vermarktung besser als die Konkurrenz hinbekommt. 

Bewertungen: Einer der wichtigsten Schritte bei der Konkurrenz-Recherche ist die Analyse der Bewertungen. Unter jedem Produkt können Kunden eine Rezension schreiben und ihre Meinung mitteilen. Besonders interessant sind natürlich die schlechten Reviews, aber auch in den positiven findet man oft gute Hinweise dazu, welche Erwartungen die Kunden an ein solches Buch stellen. Die einzelnen Punkte aus den negativen Reviews sollte man sich unbedingt notieren und immer mit einem Strich versehen, sobald dieselbe Kritik öfter genannt wird. Am Ende sieht man ganz deutlich, was die größte Schwäche des Produktes ist. 

Zielgruppe: Die Zielgruppe kann ebenfalls ein guter USP sein, besonders wenn das Thema sehr groß ist. Anstatt über Geld und Investieren allgemeine zu schreiben, könnte man sich z.B. gezielt an Menschen mit einem Einkommen unter 1.000 € richten. Bodo Schäfer hat das mit seinen Büchern auch gemacht und ein Finanzbuch für Erwachsene und eins für Kinder herausgebracht. Im vorherigen Foto zu den Covern findet sich ebenfalls ein Beispiel: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können.

Inhalte: Zum Schluss sollte man sich die Inhaltsverzeichnisse der wichtigsten Konkurrenten durchlesen und prüfen, wie man die Themen ergänzen könnte oder welche Themen insgesamt fehlen. Wenn man sich selbst nicht mit dem eigenen Thema auskennt, sollte dieser Schritt auch vom Ghostwriter übernommen werden. 

Schritt 3: Produktion 

Anhand der Erkenntnisse aus der Konkurrenzanalyse wird nun ein Briefing aufgesetzt, indem man dem Ghostwriter erklärt, wie man sich das Buch vorstellt. Dabei sollte man nicht zu sehr ins Detail gehen, da Experten in dem Bereich oft besser wissen, worauf es ankommt. Wichtig ist, dass dem Texter die Zielgruppe und der Stand der anderen Bücher klar ist. Um ein hochwertiges Buch auf den Markt zu bringen, sollte sich der Ghostwriter im entsprechenden Bereich wirklich auskennen und in der Lage sein, ein Buch zu diesem Thema zu schreiben.  

Textbörsen- und Agenturen haben ein paar Nachteile: Wenn man einen Text über eine Agentur schreiben lässt, hat das einen sehr offiziellen Charakter und man steht nicht mit der Person in Kontakt, die den Text wirklich schreibt. Das hat kann auch zur Folge haben, dass man etwas mehr bezahlt, weil nicht die gesamte Summe an den Texter geht. 

Offene Aufträge bei Textbörsen haben das Problem, dass sich so gut wie jeder als Texter anmelden kann und man nie genau weiß, wie qualifiziert diese Person wirklich ist. Da die Bezahlung bei Textbörsen meist sehr schlecht ist (0,01 – 0,05 € pro Wort), ist fraglich, wie viel Mühe sich die Autoren für den Text geben. 

Besser geeignet sind Plattformen, wo man gezielt nach Ghostwritern suchen und diese direkt beauftragen kann. Dafür eignet sich z.B. Content.de oder Freelancer.com. Dazu muss man sich zunächst als Kunde registrieren und kann anschließend gezielt nach Experten im entsprechenden Bereich suchen.  

Die meisten Ratgeber brauchen keine langen Umschreibungen oder zu tiefe Details, da die Leser eher auf der Suche nach einer Problemlösung sind bzw. das Wissen auch verstehen und anwenden wollen. Für den Anfang sollte man je nach Thema mit 10.000 – 20.000 Wörtern rechnen. In diesem Bereich bleibt das Buch angenehm zu lesen und ist in der Produktion nicht zu aufwendig. Bei 20.000 Wörtern und 0,07 € pro Wort wäre das in Summe 1.400 €. 

Schritt 4: Fertigstellung des Manuskripts 

Wenn das Manuskript steht hat man den größten Teil der Buchproduktion erledigt. Von dem ersten Text bis zum verkaufsfähigen Buch müssen aber noch ein paar Zwischenschritte gegangen werden. Zwar nicht zwingend erforderlich, aber sehr empfehlenswert ist es den Text zusätzlich Korrekturlesen zu lassen. 

Ein Lektor prüft dabei nicht nur Rechtschreibung, sondern auch Grammatik, Stil und Formulierungen. Das Lektorat ist ein fester Teil jeder Veröffentlichung über einen Verlag und sorgt dafür, dass der Leser ein hochwertiges Endprodukt erhält. Rechtschreibfehler oder grobe Grammatikfehler wirken unprofessionell, besonders bei Fachbüchern. Ein Lektorat kostet je nach Umfang zwischen 5 und 20 € pro Seite. 

Ebenfalls wichtig ist, dass man den Text einer Plagiatsprüfung unterzieht. Es kann immer passieren, dass es Stellen im Text gibt, die eine sehr starke Ähnlichkeit zu anderen geschützten Werken haben. Sind diese Stellen nicht entsprechend zitiert, kann man abgemahnt werden. Die Plagiatsprüfung erfolgt über eine Software und kostet je nach Umfang zwischen 30 und 100 €. 

Sind diese Schritte erledigt, ist der Text bereit für die Veröffentlichung und es geht an die etwas technischeren Aufgaben. Damit Amazon mit dem Skript arbeiten kann und der Druck am Ende auch hochwertig aussieht, muss der Text vor dem Upload formatiert werden. Darunter versteht man die Erstellung des Layouts, die Schriftgröße, Bilder, Überschriften, Titelblatt u. v. m. 

Die Formatierung kann man entweder zu 100 % selbst erledigen (dazu gibt es Tutorials von Amazon selbst), mit entsprechenden Formatvorlagen arbeiten (von Amazon selbst oder anderen Anbietern) oder einen Freelancer beauftragen, der sich wirklich damit auskennt. Wenn man sich selbst nicht mit der Thematik beschäftigt, ist das Outsourcen an Experten immer die beste Wahl. 

Schritt 5: Cover designen lassen 

Das Cover ist eines der wichtigsten Faktoren, um die Klickrate für das eigene Angebot zu erhöhen. Auch wenn man den Titel und die Produktbeschreibungen grob überfliegt, sind schlussendlich die Produktbilder eines der wichtigsten Kaufargumente. Wer sich nicht mit Design auskennt, sollte diesen Schritt definitiv auslagern und einem Profi überlassen. 

Was viele machen ist, über Fiverr nach günstigen Designern zu suchen. Das Problem dabei, die meisten dieser Designer sind sehr auf den amerikanischen Markt ausgerichtet, der sich (was das Design betrifft) völlig vom deutschen Markt unterscheidet. Während die Verlagsbücher in Deutschland eher simple und durchdacht gestaltet werden, sind amerikanische Cover sehr plakativ. 

Bevor man einen Designer mit der Cover-Erstellung beauftragt, sollte man als Erstes einmal selbst brainstormen und seine Ideen aufschreiben. Anschließend kann man nach Büchern recherchieren, deren Cover man ansprechend findet und mit diesen Informationen ein Briefing ausarbeiten. Besonders bei nicht deutschsprachigen Designern ist es wichtig, seine Vorstellungen so genau wie möglich zu beschreiben. 

Gute Designer kann man auf Fiverr zwar finden, allerdings kosten diese dann keine 10 €. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, für diesen Arbeitsschritt nochmal etwas Geld in die Hand zu nehmen und sich einen deutschen Designer zu suchen, der schon Erfahrung mit der Gestaltung von Buchcovern hat. 

Eine sehr gute Möglichkeit ist der Service von 99Designs. Hier kann man Designwettbewerbe ausschreiben und erhält somit viele Designvorschläge, von denen nur einer bezahlt werden muss. Im Vergleich zu einem persönlichen Auftrag ist das natürlich ein großer Vorteil, da man zum selben Preis eine viel breitere Auswahl hat. Insgesamt hat man vier Möglichkeiten für einen Wettbewerb, die preislich zwischen 269 € und 1.099 € liegen. 

Schritt 6: Bei Amazon KDP anmelden und das Buch hochladen

Die Anmeldung bei Amazon KDP ist sehr einfach und selbsterklärend. Neben ein paar persönlichen Angaben sind keine besonderen Schritte erforderlich. Auch das Dashboard ist sehr einfach aufgebaut und enthält nicht viele Menüpunkte. Das Buch kann mit wenigen Klicks über Bücherregal > Neuen Titel erstellen hochgeladen werden. 

Bevor das Buch allerdings veröffentlicht wird, sollte man etwas Arbeit in die Sichtbarkeit seines Angebots stecken. Amazon spielt die Suchergebnisse nach einem Algorithmus aus, der die für den Suchbegriff relevantesten Produkte ganz oben anzeigt. Relevanz für ein bestimmtes Wort entsteht, wenn unter diesem Wort Verkäufe generiert werden. 

Damit der Algorithmus direkt versteht, worum es in dem Buch geht und welche Zielgruppe angesprochen wird, ist eine Keywordrecherche am Anfang enorm wichtig. Dafür gibt es entsprechende Tools, die genau analysieren, wonach Kunden auf Amazon suchen und unter welchen Keywords die meisten Verkäufe entstehen. Wie man eine Keywordrecherche durchführt, erklären folgende Artikel am Beispiel von Amazon FBA: Amazon SEO Guide

Aus den wichtigsten Keywords erstellt man nun Titel und Produktbeschreibung. Bei Büchern ist die Produktbeschreibung etwas anders als bei klassischen Produkten und man hat deutlich mehr Platz für den Beschreibungstext. Wenn einem das Schreiben nicht liegt, kann man auch diesen Schritt outsourcen. Sobald Titel und Beschreibung fertig sind, kann man das Buch hochladen. Das Formular ist relativ übersichtlich und es gibt Hilfestellungen zu den meisten Feldern.

Schritt 7: Vermarktung 

Alleine ein Buch hochzuladen reicht noch nicht aus, um auf Amazon gesehen zu werden. Gerade wenn das Thema etwas größer ist, sind Marketingmaßnahmen unverzichtbar. Bevor man das Produkt über Amazon bewirbt, sollte man sich aber um die ersten paar Bewertungen kümmern. Wichtig ist, dass diese nicht aus dem eigenen Familienumfeld stammen. Geeignete Möglichkeiten für den Aufbau von Bewertungen bei physischen Produkten werden in diesem Artikel erklärt: Amazon Bewertungen bekommen: Die 4 besten Strategien 

Sobald man eine gute Bewertung auf dem Listing hat, kann man anfangen Amazon PPC zu schalten. Dabei handelt es sich um eine Möglichkeit von Amazon, Produkte für bestimmte Keywords ganz oben in den Suchergebnissen erscheinen zu lassen. Bezahlt wird, sobald ein Kunde auf die Werbeanzeige klickt. Amazon PPC erfordert am Anfang etwas Einarbeitungszeit, ist aber das mächtigste Tool für einen erfolgreichen Launch

Am Anfang sollte man den Fokus ganz bei Amazon lassen. Besonders, wenn man Cashflow-Bücher auf den Markt bringt, spielt externes Marketing bzw. Brandbuilding erstmal gar keine Rolle. Das Unternehmen wächst mit weiteren Büchern.

Wer dagegen Brandbuilding betreibt, sollte nach 2-5 Büchern langsam anfangen, seine Personenmarke zu bewerben. Das beutetet, man erstellt eine professionelle Autorenseite und verlinkt innerhalb seiner Bücher auf Kanäle außerhalb von Amazon. Das könnten z.B. eine Website, ein Instagramaccount oder ein YouTubekanal sein. Wie man erfolgreich auf Social Media wird, erklären diese beiden Artikel: 

Amazon KDP Verdienst – Was ist möglich?

Den Auszahlungsbetrag pro verkauftes Werk bezeichnet man als Tantieme. Das bedeutet, man erhält einen gewissen Prozentsatz auf den Verkaufspreis, der bei  E-Books bei 35 oder 70 % und im Print-Bereich bei 60 % liegt. Welche Tantieme bei E-Books ausgezahlt wird, kann der Verkäufer grundsätzlich selbst entscheiden, muss aber jeweils andere Voraussetzungen erfüllen. Dazu gibt es aber noch paar wichtige Dinge zu beachten: 

E-Books 

Um für 70 % Tantiemen qualifiziert zu sein, muss das E-Book zwischen 2,69 € und 9,99 € kosten. Zusätzlich muss der Preis um 20 % geringer sein, als der Preis der Druckausgabe. Bei E-Books ist das eigentlich kein Problem, da diese meist unter 5 € kosten. 

Wer sich für 70 % Tantiemen entscheidet, erhält diese auf den Listenpreis abzüglich der Lieferkosten. Der Listenpreis ist nichts anderes als der Nettopreis des Produktes. Bei den Lieferkosten handelt es sich um eine Art Gebühren, die je nach Größe der E-Book-Datei variiert (aktuell 0,12 € pro MB).

Dazu ein Beispiel: Angenommen das E-Book hat eine Größe von 4 MB und verkauft sich bei einem Preis von 4,99 150-mal pro Monat. Durch den Preis, der wahrscheinlich über 20 % günstiger als die Print-Ausgabe ist, verdient man 70 % Tantiemen. 

  • Listenpreis: 4,66 € (Netto ohne 7 % Ust.)
  • Lieferkosten: 0,48 € (4 x 0,12 €) 
  • Nettopreis – Lieferkosten: 4,18 €
  • Tantiemen:  2,92 € (70 % von 4,18 €) 

Wenn sich das Buch 150-mal pro Monat verkauft, verdient man also 438 €. Man muss also schon echt viele Bücher verkaufen, um ein solides Einkommen zu generieren. Der Verkauf von E-Books eignet sich also eher als geringer Nebenverdienst.

Taschenbücher

Bei Taschenbüchern gilt ein allgemeiner Tantiemensatz von 60 %. Diese 60 % werden direkt auf den Listenpreis, also den Nettopreis angewendet. Von diesem Ergebnis werden nochmal Druckkosten abgezogen, die sich mit der Anzahl der Seiten und Druckvariante (S/W oder Farbe) unterscheiden. Für Taschenbücher hat Amazon einen Rechner bereitgestellt, mit dem man die entsprechenden Tantiemen ausrechnen kann.  Dazu ein reales Beispiel: 

Das Buch hat einen Preis von 14,99 € und 154 Seiten. Daraus ergibt sich ein Listenpreis von 12,59 €. In der Amazon Tabelle zu den Druckkosten kann man herausfinden, welchen Kosten diese Seitenanzahl entspricht. In dem Fall sind es 0,60 € + 0,012 € pro Seite (154 x 0,012 = 1,84 €). Plus 0,60 € ergibt sich ein Betrag von 2,44 €. Dieser wird dem Tantiemensatz abgezogen. 

  • Listenpreis: 14,01 (Nettopreis ohne 7 % Ust.)
  • Tantiemen: 8,40 € (60 % von 14,01 €) 
  • Druckkosten: 2,44 € (1,84 € + 0,60 €) 
  • Auszahlung: 5,96 € (8,40 € – 2,44 €) 

Bei also 564 Verkäufen im Monat liegen die Einnahmen bei ca. 2.882 €. 

Anhand dieser Daten kann man vor der Veröffentlichung eine Produktkalkulation durchführen und hochrechnen, wie viel Liquidität einem durch die erste Veröffentlichung zur Verfügung steht. 

Steuern beim Verkauf von Büchern auf Amazon

Als Unternehmer sollte man sich so bald wie möglich mit dem Thema Steuern auseinandersetzen. Das beginnt schon bei der Gewerbeanmeldung, wo man sich für oder gegen die Kleinunternehmerregelung entscheiden muss. Bei dem Handel mit Gebrauchtware in Deutschland, kann die Kleinunternehmerregelung durchaus Sinn machen, bei dem Handel mit digitalen Produkten über Amazon lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen. 

Wichtig: Es handelt es sich hierbei um keine steuerliche Fachberatung, sondern Informationen, die anhand von Erfahrungen gesammelt wurden. Vor Beginn der Tätigkeit sollte sich jeder Gewerbetreibende einmal mit einem Steuerberater unterhalten. 

Die Kleinunternehmerregelung sorgt dafür, dass man von der Umsatzsteuer befreit ist, diese also weder abführen muss, noch zurückbekommt. Bei Amazon KDP hat diese Regelung aber einige Nachteile. Die Kosten für einen Ghostwriter liegen bei etwa 500 – 1.000 €, worauf zusätzlich 19 % Umsatzsteuer anfällt. Zahlen muss man diese so oder so, bekommt sie als Kleinunternehmer aber nicht zurück. Bei 3-5 Aufträgen im Jahr kann da ein vierstelliger Betrag zusammenkommen. 

Der nächste größere Kostenpunkt sind Amazon Ads. Das Problem dabei als Kleinunternehmer ist, dass man eine Dienstleistung aus dem Ausland bezieht (Amazon sitzt in Luxemburg) und somit das sogenannte Reverse Charge Verfahren greift. Diese Regelung besagt nämlich, dass Unternehmen, die Dienstleistungen aus dem Ausland beziehen von dem entsprechenden Dienstleister Nettorechnungen erhalten (ohne Umsatzsteuer) und selbst auf den Rechnungsbetrag Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen müssen. 

Angenommen ein Spanier stellt einem Deutschen eine Dienstleistungsrechnung aus. Der Netto-Betrag ist 100 €. Normalerweise müssten auf diesen Betrag noch 19 % Umsatzsteuer gezahlt werden. Aufgrund des Reverse Charge Verfahrens zahlt der Deutsche dem Spanier die 100 € und führt selbst 19 % Umsatzsteuer an das Finanzamt ab. Insgesamt zahlt der Deutsche also 119 €. 

Als Einzelunternehmer ohne Kleinunternehmerregelung (Regelbesteuerung) spielt das keine große Rolle. Amazon schickt einem eine Nettorechnung, man zahlt auf diesen Betrag 19 % Umsatzsteuer an das deutsche Finanzamt und bekommt diese direkt wieder zurück. Als Kleinunternehmer hat man gleich zwei Nachteile: 

  1. Da man keine Umsatzsteuer ID vorweisen kann, behandelt einen Amazon nicht wie ein Unternehmer, sondern wie eine Privatperson und stellt alle Rechnungen mit Umsatzsteuer aus. Es fallen also immer 19 % USt.). 
  2. Das Reverse Charge Verfahren gilt trotzdem und man muss auf die bereits bezahlte Umsatzsteuer noch einmal 19% an das deutsche Finanzamt bezahlen. Insgesamt zahlt man also doppelte Umsatzsteuer für nichts. 

Als regelbesteuerter Einzelunternehmer passiert das nicht, allerdings muss man eine saubere Buchhaltung betreiben und dem Finanzamt monatlich oder pro Quartal eine Umsatzsteuervoranmeldung vorlegen. Das ist nichts weiter als eine Auflistung der eingenommenen und ausgegebenen Umsatzsteuer. 

Umsatzsteuer bei Ausgangsrechnungen

Bei den Ausgangsrechnungen verhält es sich ebenfalls etwas anders als bei physischen Produkten. Man selbst verkauft ja keine Waren an Kunden, sondern erhält Tantiemen von Amazon, die man jeden Monat automatisch ausgezahlt bekommt. Diese Auszahlungen müssen mit einer gestellten Rechnung in Verbindung stehen, um steuerlich gebucht werden zu können. Das Problem ist, man selbst stellt dem Kunden keine Rechnungen und Amazon liefert einem lediglich Verkaufs- und Auszahlungsberichte. 

In solchen Fällen kommt eine Pro Forma Rechnung zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine inhaltlich vollständige und korrekte Rechnung an Amazon, die genau den Betrag beinhaltet, den Amazon schon überwiesen hat. Das heißt, diese Rechnung wird nie abgeschickt, sondern dient den eigenen Unterlagen. Da auch in diesem Fall das Reverse Charge Verfahren gilt, muss man selbst keine Umsatzsteuer auf der Rechnung abführen, aber auf die Regel verweisen.

Info: Auch aus diesem Grund würde die Kleinunternehmerregelung keinen Sinn machen, da man auf seine Einnahmen auch als regelbesteuerter Unternehmer keine Umsatzsteuer abführen muss. Schlussendlich würde man also immer nur Umsatzsteuer zahlen, aber nie welche zurückbekommen. 

Fazit – Eigene Bücher auf Amazon verkaufen

Amazon hat mit KDP eine sehr gute Möglichkeit für alle geschaffen, die sich nebenbei etwas dazuverdienen oder ein Online Business aufbauen wollen. Aber auch für angehende Autoren ist KDP eine interessante Einstiegsmöglichkeit, um eigene Werke in den Handel zu bringen und zu vermarkten. 

Auch wenn die Einstiegshürde relativ gering ist, sollte man den Fokus ganz auf die Qualität des Produktes setzen. Nur wenn das Produkt dem Kunden wirklich hilft oder ihn unterhält, wird es sich langfristig im Markt etablieren können. Wer selber nicht gerne schreibt oder Schwierigkeiten mit Rechtschreibung und Formulierung hat, sollte die Arbeit lieber einem Profi überlassen und dafür etwas Geld in die Hand nehmen. 

Mit um die 700 – 1.500 € Startkapital ist Amazon KDP eine sehr günstige Möglichkeit, um sich etwas Eigenes aufzubauen. Wie gut sich qualitative Bücher verkaufen können, hat obiges Beispiel gezeigt. Normalerweise dauert es nicht lang, um mit den Einnahmen des ersten Buches das zweite zu finanzieren. So kann man sein Business ziemlich schnell erweitern und über das Jahr verteilt viele Bücher herausbringen. 

Wer sich langfristig ein skalierbares Unternehmen aufbauen möchte, welches sich evtl. sogar für eine hohe Summe verkaufen lässt, sollte Amazon KDP aber eher als Möglichkeit betrachten, sich das nötige Startkapital aufzubauen. Digitale bzw. Print on Demand Produkte haben über den Inhalt hinaus keinen Wert und können in dem Fall nur Wert erzeugen, wenn man sie erfolgreich über Amazon verkauft. 

Das bedeutet, das Einkommen ist zu 100 % von einem Drittanbieter abhängig, was das E-Book Business zum einen schlecht skalierbar, und zum anderen weniger interessant für Investoren macht. Bei dem Handel mit physischen Produkten ist das anders, denn diese haben einen materiellen Wert, eine nach oben hin sehr offene Preisgrenze und können im Gegensatz zu deutschen Büchern auf der ganze Welt verkauft werden. 

Die Möglichkeiten eine Produktmarke zu skalieren, sind sozusagen unbegrenzt. Genau das macht Amazon FBA so interessant. Aus einem einzigen Produkt lässt sich eine große Marke aufbauen, die langfristig auch außerhalb von Amazon aufgebaut werden kann. Dadurch ist das FBA-Business nicht nur attraktiv für Gründer, sondern auch für Investoren. Es gibt viele Beispielfälle, bei denen ein Amazon-Business für mehrere hunderttausend oder sogar Millionen Euro verkauft wurde. Was genau Amazon FBA ist und wie man in diesem Business vorgeht, wird im nächsten Abschnitt genauer erklärt.

Mit Amazon Geld verdienen: 3 weitere Möglichkeiten 

1. Amazon FBA 

Amazon bietet nicht nur Möglichkeiten, eigene digitale Inhalte zu verkaufen, sondern funktioniert auch als Marktplatz für physische Produkte. Das bedeutet, Unternehmen können ihr Angebot auf Amazon platzieren, zahlen dafür eine Gebühr, erhalten im Gegenzug viel Reichweite und müssen sich bei FBA sogar nicht mehr um die Logistik (Lagerung, Verpackung, Versand) kümmern. 

Mit Amazon FBA kann man sich langfristig ein eigenes Unternehmen aufbauen und zu einer großen Marke werden, die auch außerhalb von Amazon Erfolg hat. Die einzelnen Schritte sind dabei ungefähr dieselben, nur dass es bei Amazon FBA noch ein paar mehr Dinge zu beachten gibt. 

Am Anfang startet man ebenfalls mit einer Produktrecherche. Man sucht also nach Nischen, die eine hohe Nachfrage bei schlechtem oder mittelmäßigem Angebot haben. Im nächsten Schritt überlegt man sich, mit welchen USPs man das Produkt verbessern könnte und ob diese umsetzbar sind. Im Gegensatz zu digitalen Produkten wird bei physischen Artikeln immer geprüft, ob für die entsprechenden Materialien bestimmte Zertifikate notwendig sind. 

Anschließend wird ein Hersteller gesucht. Das funktioniert für asiatische Hersteller über Seiten wie Alibaba, aber auch in Deutschland mit Portalen wie Wer liefert was. In Zusammenarbeit mit dem Hersteller wird dann das Produkt ausgearbeitet und anschließend produziert. Eine typische Bestellmenge für den Anfang sind 500 Stück. 

Als Amazon FBA Händler muss man jetzt nichts weiter machen, als die Ware direkt ins Amazon-Lager zu schicken und ein Angebot zu erstellen. Über interne Werbemaßnahmen (PPC) kann man das Produkt anschließend ganz oben in den Suchergebnissen platzieren und mit dem Verkauf beginnen. 

Im Gegensatz zu Büchern haben eigene physische Produkte den Vorteil, dass sie preislich eher weiter oben angesiedelt sind und oft zwischen 20 und 50 € kosten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Person hinter einem physischen Produkt überhaupt keine Rolle spielt. Der Kunde kauft gedanklich bei Amazon und stellt das Produkt bei der Kaufentscheidung in den Vordergrund. Das bedeutet, mit einem guten Produkt sind die Verkaufszahlen deutlich höher, als bei Amazon KDP. Wie man selbst mit Amazon FBA anfängt, wird hier im Detail erklärt: Amazon FBA Anleitung

2. Amazon Partner Net 

Das Partner Net ist Amazons Affiliate-Programm. Affiliate-Marketing ist eine Methode des Online-Marketing, die von vielen Unternehmen (z.B. Amazon) genutzt wird. Dabei geht es darum, die Produkte eines Unternehmens zu bewerben, um im Gegenzug eine Provision auf jeden generierten Verkauf zu erhalten. Mit dem Partner Net schafft Amazon diese Möglichkeit und bietet vor allem Influencern und Bloggern eine ideale Verdienstmöglichkeit. 

Wenn man sich im Partnerprogramm registriert hat, kann man für jedes Produkt auf Amazon individuelle Affiliate-Links erstellen. Sobald jemand über diesen Link ein Produkt kauft, bekommt man selbst eine Provision von bis zu 12 % auf den generierten Umsatz. Theoretisch ist das zwar eine einfache Methode, um Geld zu verdienen, praktisch braucht man aber viel Reichweite für einen relevanten Betrag. 

Die Voraussetzung, um mit Affiliate-Marketing Geld zu verdienen, ist also ein vorhandene Online-Präsenz. Das kann z.B. ein Instagram-Account, eine Website oder ein YouTube-Kanal sein. Sobald auf einem dieser Kanäle Reichweite vorhanden ist, kann man passende Affiliate-Links in die Postings einbauen. Mehr zum Thema Affiliate-Marketing über Amazon wird in diesem Artikel erklärt: Online Geld verdienen als Amazon Affiliate

3. Amazon Merch

Amazon bietet neben FBA und KDP noch ein weiteres Programm, nämlich MBA (Merch by Amazon) an. Hierbei handelt es sich ähnlich wie bei KDP um einen Print on Demand Service. Die Produkte sind aber keine Bücher, sondern T-Shirts oder Hoodies. Als MBA Anbieter ist man damit nur für die Erstellung von Designs, das Listing und die Vermarktung verantwortlich. 

Damit Amazon nicht mit schlechten Designs überflutet wird, ist der Einstieg nicht so einfach wie bei KDP oder FBA, sondern läuft über eine Bewerbung, bei der nicht jeder zugelassen wird. Wenn man angenommen wurde, ist auch die Zahl der möglichen Designs limitiert, steigt aber mit den Verkaufszahlen immer weiter an. 

Die Margen sind mit ca. 25 % ganz gut, allerdings muss man bedenken, dass die Verkaufszahlen von Themen-Merch insgesamt nicht so hoch sind. Andererseits haben T-Shirts mit lustigen Sprüchen oder gefragten Motiven immer das Potenzial viral zu gehen. Wie bei allen anderen Business-Möglichkeiten gilt auch hier, dass am Ende die Qualität bzw. in dem Fall die Kreativität für den Erfolg ausschlaggebend ist. 

Um MBA zu betreiben, muss man sich nicht mit Grafikdesign oder Photoshop auskennen. Wie bei den anderen Strategien auch kann man seine eigenen Ideen von Experten in dem Bereich umsetzen lassen und sich um das Wachstum des Unternehmens kümmern. Langfristig betrachtet ist MBA schwer zu skalieren, weil man sich immer nur auf Amazon beschränken kann. Die T-Shirts sind Markenlos und Käufer wissen nicht, wer hinter dem Design steckt. 

Wer sich also einen Nebenverdienst oder Startkapital aufbauen möchte, findet in MBA eine gute Möglichkeit dafür. Wer ein skalierbares Unternehmen aufbauen will, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen, hat andere bessere Möglichkeiten. Wie man mit MBA durchstartet, beschreibt dieser Artikel: Merch by Amazon – Geld verdienen mit Amazon MBA


FAQ – Häufig gestellte Fragen


• Wie kann ich Bücher auf Amazon verkaufen?

Auf Amazon kann man entweder mit gebrauchten Büchern handeln oder eigene Bücher veröffentlichen. Gebrauchte Artikel lassen sich über das Seller Central verkaufen, eigene Bücher kann man über Amazon KDP auf den Markt bringen. 

• Welche Bücher kann man auf Amazon verkaufen?

Alle Bücher mit ISBN-Nummer oder selbstgeschriebene Romane bzw. Fachbücher. Letzteres gilt sowohl für E-Bookas als auch Print-Ausgaben.

• Kann man gebrauchte Bücher auf Amazon verkaufen?

Ja, gebrauchte Bücher lassen sich mit wenigen Klicks über das Seller-Central einstellen und auf Amazon verkaufen.


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