Amazon Daten und Fakten: Das solltest du über den Onlineriesen wissen!

Lerne Fakten über Amazon kennen, die du zuvor noch nie gehört hast! Von der Namensfindung bis zum Erfolgsrezept.
Amazon Daten und Fakten
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Tief in der Firmenphilosophie Amazons ist Jeff Bezos “It's always day one” verankert und es gibt wohl kein Zitat, was Amazon besser beschreiben würde. Nach über 25 Jahren Erfolgsgeschichte ist für Amazon, trotz einem Umsatz pro Jahr von über 280 Milliarden US-Dollar, immer noch Tag eins. Nahezu jeder kennt und nutzt Amazon. Was viele alle)rdings nicht wissen, ist, dass die riesige Produktauswahl nicht von Amazon selber kommt. Das Unternehmen ist längst den Kinderschuhen eines reinen Online-Shops entwachsen und bietet seine Plattform Onlinehändlern zum Vertrieb ihrer Produkte an. Das sogenannte FBA Programm, kurz für “Fulfillment By Amazon” (dt. Versand durch Amazon) machte bereits im Jahr 2019 ca. 58% des Gesamtwarenumsatzes des Onlineriesen aus. 

Doch woher kommt der Name Amazon überhaupt? Wie viele Kunden hat Amazon in Deutschland, wie viele Produkte gibt es und wie viele Mitarbeiter hat das Unternehmen alleine in Deutschland?

Wir schauen hinter die Kulissen und du wirst erfahren, was es mit den Amazon Leadership Principles und dem Amazon Flywheel auf sich hat. Egal ob Kunde oder FBA Seller: Diese Amazon Daten und Fakten solltest du unbedingt kennen!

1.) Anfänge – Wann wurde Amazon gegründet?

Im Jahr 1994 gründete der Computerwissenschaftler Jeff Bezos in Seattle mit nichts weiter als einer Vision und dem Glauben an den langfristigen Erfolg des Internets, das Unternehmen Amazon. Zwar war die Vision eines “Everything Stores” bereits präsent, jedoch spezialisierte sich das Unternehmen zunächst auf eine einzige Kategorie: der Online-Buchhandel.

Das erste Buch, “Fluid Concepts and Creative Analogies“ von Doug Hofstadte, ging am 03. April 1995 über die virtuelle Ladentheke.

Nachdem der Buchmarkt dominiert wurde, hat Amazon Schritt für Schritt in verschiedene Kategorien und Länder expandiert. Im Oktober 1998 war es dann auch in Deutschland soweit, und die ersten Bücher konnten mit wenigen Klicks über das Internet bestellt werden. Zu dem Zeitpunkt besaßen nur etwa 10% der Deutschen überhaupt einen Internetzugang. Alleine diese Tatsache spiegelt das langfristige Denken Jeff Bezos wider. 

Amazon war und ist so auf Investieren fokussiert, dass das Unternehmen erst im Jahr 2001, die ersten Gewinne erwirtschaftet hat. Doch seitdem hat sich das Blatt gewendet und die Firma ist zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt aufgestiegen!

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2.) Firmenname

Amazon war damals nicht die erste Wahl des Gründers Jeff Bezos. Ursprünglich hieß das Unternehmen Cadabra Inc. in Anlehnung an den Zauberspruch „abracadabra“, um zu zeigen, wie magisch Online-Shopping ist. 

Nachdem der Name aber von einigen falsch verstanden wurde und „cadaver“ gesagt wurde (deutsch: Leiche), wurde entschieden, den Namen zu ändern. Verschiedenste Namen wie relentless.com, browse.com oder awake.com standen zur Auswahl.

Jeff Bezos war von den Namen so begeistert, dass er die entsprechenden Domains sofort kaufte. Wenn du heute diese Domains in deinen Browser eintippst, wirst du zu amazon.com weitergeleitet. Probiere es mal aus!

Letztendlich wurde der Name Amazon aus zwei Gründen gewählt: Zum einen beginnt er mit einem A. Früher haben Suchmaschinen ihre Ergebnisse in alphabetischer Reihenfolge ausgespielt. Daher war es ein Vorteil, einen Namen zu haben, der mit dem ersten Buchstaben des Alphabets beginnt.

Zum anderen ist der Name an den Fluss Amazonas angelehnt, den größten Fluss der Welt. Das sollte zeigen, wie groß und stark das Unternehmen eines Tages sein wird. Daran hat sich das Unternehmen auch bei seinem ersten Logo orientiert:

Amazons erste Logo

3.) Amazon Logo

Amazons Logo hat sich genau wie das Unternehmen selber über die Jahre weiterentwickelt. Das uns allen heute bekannte Amazon Logo mit dem ausgeschriebenen Namen und dem orangen Pfeil, der sich von a bis z erstreckt, wurde erstmals im Jahr 2000 eingeführt.

Amazon Logo

Der Pfeil von A bis Z soll dabei nicht nur auf die riesige Produktauswahl hinweisen, sondern auch ein freundliches Lächeln darstellen. Er ermöglicht es Amazon, seine Kartons als Marketingwerkzeug zu nutzen und allen Kunden ein “Lächeln an die Tür” zu liefern.

4.) Daten und Fakten zu Amazon Deutschland

Wenn wir Amazon hören, denken wir zuallererst ans Onlineshopping. Natürlich stimmt das, denn Amazon ist der größte Onlinehändler der Welt und die Auswahl an Produkten scheint schier grenzenlos. Amazons Umsatz setzt sich allerdings aus weitaus mehr als dem reinen Online-Handel zusammen. Genauer betrachtet sind es vier Säulen, die zu Amazons Jahresumsatz 2019 von ca. 280 Milliarden US-Dollar beitragen. 

4.1 Online-Handel

Die größte Umsatzquelle Amazons ist der Online-Handel. Dieser setzt sich wiederum aus zwei Bereichen zusammen. Zum einen durch den Verkauf von Amazons eigenen Produkten und zum anderen durch Amazons Marktplatz. Dort können Dritthändler ihre Ware über die Plattform anbieten und zahlen Amazon neben einer monatlichen Gebühr von 39€, eine Verkaufsprovision. Lässt du die Logistik und den Versand ebenfalls Amazon übernehmen (Amazon FBA), zahlt man hierfür eine entsprechende Gebühr an Amazon.  

4.2 AWS

Die zweite wichtige Einnahmequelle Amazons ist ihr Cloud-Computing. Unter dem Namen AWS (Amazon Web Service) werden 175 verschiedene Services rund um das Thema Datenspeicherung und Datenverarbeitung angeboten. Alleine diese Sparte erzielte im Jahr 2019 einen Jahresumsatz von ca. 35 Milliarden US-Dollar. AWS ist die weltweit meistgenutzte Cloud-Plattform und hebt Amazon einmal mehr als Technologieunternehmen hervor. Auch wenn Amazons Cloud-Computing nur etwa 12% des Gesamtumsatzes ausmachen, tragen sie zu ca. 70% des Gesamtgewinns bei. 

4.3 Amazon Prime 

Amazons Prime-Dienst gewinnt zunehmend an Beliebtheit. Im Jahr 2019 konnte Amazon sich erstmals über 150 Millionen zahlende Prime-Mitglieder freuen. In den USA besitzen mehr Menschen eine Prime-Mitgliedschaft als einen eigenen Reisepass. Neben dem blitzschnellen Versand bietet Prime seinen Kunden auch einen Streamingdienst für Filme und Serien. Das Unternehmen strich somit im Jahr 2019 alleine durch Prime-Mitgliedschaften 5,5 Milliarden US-Dollar ein, was einem Zuwachs von 32% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 

4.4 Stationärer-Handel 

In Deutschland generiert Amazon nahezu seinen kompletten Umsatz über Onlinedienste. In den USA sieht das ganz anders aus. Spätestens mit der Übernahme der Marke “Whole Foods” im Jahr 2017 für 13,4 Milliarden US-Dollar hat Amazon den Einstieg in den Stationären-Handel geschafft. Neben einigen Buchläden macht das Unternehmen einen Großteil seines offline Umsatz von über 4 Milliarden US-Dollar mit den ca. 475 Supermärkten.

Amazon Daten und Fakten 4

5.) Daten und Fakten zu Amazon Deutschland

Nachdem Amazon den amerikanischen Markt dominierte, stand die Expansion in andere Länder an! Mittlerweile ist der Online-Marktplatz in 14 Ländern vertreten, unter anderem in China, Indien oder Australien. 

In Deutschland werden die Amazons Pakete auf 13 Logistikzentren verteilt und weitere sind in Planung. Wen ein Besuch in einem Fulfillment Lager interessiert, kann sich hier eintragen und bekommt einen kostenlosen Einblick hinter Amazons logistische Kulisse. 

Allein in Deutschland sorgen mehr als 20.000 Mitarbeiter dafür, dass die über 44 Millionen Kunden täglich aus über 237 Millionen Produkten wählen können. Über 17 Millionen deutsche Kunden profitieren vom Prime-Versand, mit dem eine Lieferung in 1 – 2 Tagen problemlos möglich ist. 

Durch Amazons einzigartigen Service ist auch das enorme Wachstum des Unternehmens zu erklären: Im Jahr 2010 betrug der Umsatz in Deutschland noch 5,33 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2020 war er mit über 22 Milliarden US-Dollar viermal so hoch.

Amazon gewinnt in Deutschland zunehmend an Reichweite! Im Jahr 2020 verbuchte Amazon einen Umsatzanteil von 58% (Amazon Eigenhandel + Amazon Marktplatz) am gesamten Online-Einzelhandel. Mit 8% des Gesamtumsatzes Amazons ist Deutschland nach den USA (69%) der wichtigste Einzel-Marktplatz.  

Das große Angebot sorgt dafür, dass Amazon Kunden durchschnittlich 41 Mal pro Jahr auf dem Online-Marktplatz zugreifen. Prognosen lassen auch einen jährlichen Zuwachs von ca. 13% schließen. 

Gerade vor Weihnachten oder Events wie dem Primeday, schießen die Verkaufszahlen für Amazon Seller noch einmal besonders durch die Decke. Am Primeday 2019 erwirtschaftete Amazon.de den größten Tagesumsatz seiner Unternehmensgeschichte!

Für FBA Seller ist dieses große Wachstum natürlich extrem lukrativ. Wenn mehr Kunden hinzukommen und immer mehr bestellen, steigt die Nachfrage in jeder Kategorie. Verkäufer profitieren von einem höheren Absatz – und Kunden von einer größeren Auswahl! Amazon FBA birgt bei der richtigen Herangehensweise also ein enormes Potenzial.

6.) Jeff Bezos – Der Mann hinter dem Erfolg

Neben Daten und Fakten zu Amazon sind ein paar Informationen zum Gründer mindestens genauso interessant. Jeff Bezos hat es durch klare Prinzipien und ein einzigartiges Flying Wheel geschafft, ein Unternehmen aufzubauen, das Millionen von Menschen einen Mehrwert bietet. 

Seit der Gründung von Amazon in einer einfachen Garage in Seattle ist Jeff Bezos heute mit einem geschätzten Vermögen von 200 Milliarden US-Dollar zum reichsten Mann der Welt aufgestiegen. Sein Führungsstil wird von einigen kritisiert, von vielen wiederum sehr geschätzt. 

Zitate aus Mitarbeitergesprächen wie: „Are you lazy or just incompetent?”,„I’m sorry, did I take my stupid pills today?” oder „Why are you wasting my life?“ sind mittlerweile legendär. 

Jeff Bezos ist nahezu besessen von der Zufriedenheit seiner Kunden. Auf die Frage, ob Amazon den nun ein Tech-Unternehmen oder ein Einzelhändler sei, antwortete er: “Wir sind eine Customer Company. Ein Unternehmen im Dienst der Kunden.” Dieses Prinzip steht für Bezos und Amazon an oberster Stelle. So wird bei wichtigen Meetings stets ein Stuhl freigelassen, symbolisch für die wichtigste Person im Raum: den Kunden. Wer mehr zu Jeff Bezos und dem rasanten Aufstieg seines Unternehmens erfahren möchte, sollte sich unbedingt seine Biografie durchlesen!

Amazon Daten und Fakten 5

Unter dem Motto „Launch. Land. Repeat.“ ist Jeff Bezos neben Amazon auch der Gründer des Raumfahrtunternehmens Blue Origin. Mit wiederverwendbaren Raketen ist es das Ziel, Menschen Arbeit und Leben im Weltall dauerhaft zu ermöglichen!

Jeff Bezos ist ein Mensch, der es wohl wie kein anderer verstanden hat, kurzfristig Rückschläge einstecken, um langfristig das beste Ergebnis zu erzielen oder wie er selber formulierte: “It's all about the long term.

7.) Amazon Flywheel

Amazons extremes Wachstum in den letzten Jahren liegt vor allem daran, dass das Unternehmen es geschafft hat, ein Flywheel (zu deutsch: Schwungrad) zu kreieren, das sie immer weiter in eine Aufwärtsspirale befördert. Dieses sieht folgendermaßen aus:

Amazon-Flywheel

Das Bild ist so simpel, dass es fast schon selbsterklärend ist: Im Zentrum steht das Wachstum des Unternehmens (Growth). Durch steigendes Wachstum kann Amazon mehr Geld in effektivere Strukturen stecken, was zu einer Reduzierung der Kosten führt (Lower Cost Structure), welche direkt an den Kunden in Form von niedrigeren Preisen weitergegeben werden (Lower Prices). Dadurch steigt die Kundenerfahrung (Customer Experience) und es besuchen mehr Leute die Plattform Amazon (Traffic). Somit wird das Verkaufen auf dem Marktplatz für mehr Seller interessant, da sie mehr Kunden erreichen. Durch eine steigende Zahl an Verkäufern (Seller) steigt auch die Produktauswahl (Selection), was schlussendlich wieder zu einer Erhöhung der Customer Experience führt (Kundenerfahrung). Dieser Prozess wiederholt sich wieder und wieder und das Flywheel nimmt Fahrt auf. 

Bei den meisten Unternehmen wird während der Skalierung das Kundenerlebnis schlechter. Bei Amazon ist es genau andersherum: mit jedem neuen Kunden steigert auch langfristig die Customer Experience!

8.) Amazon Leadership Principles

Um ein solches System aufzubauen, und über Jahre hinweg zu optimieren braucht man ein felsenfestes Fundament. Im Fall von Amazon sind das die Amazon Leadership Principles!

Jeff Bezos und alle Führungskräfte von Amazon treffen Tag für Tag ihre Entscheidungen, basierend auf den folgenden Prinzipien:

  • Customer Obsession
  • Ownership
  • Invent and Simplify
  • Are right, A Lot
  • Learn and Be Curious
  • Hire and Develop the Best
  • Insist on the Highest Standards
  • Think Big
  • Bias for Action
  • Frugality
  • Earn Trust
  • Dive Deep
  • Have Backbone; Disagree and Commit
  • Deliver Results
THE SELLER CODE

Amazon FBA entschlüsselt:
Von der Produktrecherche bis zum erfolgreichen Launch

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Hier findest du die einzelnen Principles noch genauer erklärt! Nimm dir Zeit, sie in Ruhe durchzulesen. Immerhin ist auf diesem Fundament das Amazon-Imperium aufgebaut worden.

Tipp: Einmal jährlich veröffentlicht Jeff Bezos einen Shareholder Letter an alle Anteilseigner des Unternehmens. Hier kannst du extrem genau sehen, wie sehr Amazon Jahr für Jahr an seinen Principles festhält.

Gerade als Unternehmer kannst du von diesen Briefen unfassbar viel lernen! In dieser PDF-Datei sind alle Briefe von 1997 bis 2016 zusammengefügt – Diese Seiten sind besser als so manches Buch!

Du kannst für dich und dein Unternehmen sehr viel daraus mitnehmen. Ein Zitat von Jeff Bezos solltest du dabei immer im Hinterkopf behalten: „It’s all about the long term!“ Bilde dich immer weiter, denn dieses Invest wird sich langfristig immer auszahlen. 

Neben klaren Daten zu Amazon und der Entwicklung in Deutschland hast du nun alle Fakten an der Hand, die dich noch etwas tiefer in die Materie eintauchen lassen. Das Potenzial von Amazon und somit auch von Amazon FBA ist riesig und das Unternehmen wird auch in den nächsten Jahren weiter wachsen, denn es ist immer wieder Tag 1. 

FAQ – Häufig gestellte Fragen


• Wann wurde Amazon gegründet?

Im Jahr 1994 wurde Amazon in in Seattle gegründet. Zwar war die frühe Vision eines “Everything Stores” bereits präsent, jedoch spezialisierte sich das Unternehmen zunächst nur auf den Online Buchhandel.

• Wer hat Amazon gegründet?

Jeff Bezos ist der Gründer von Amazon. Er ist ehemaliger Computerwissenschaftler und zählt heute zu den reichsten Menschen der Welt.

• Wie verdient Amazon Geld?

Amazon verdient auf unterschiedliche Wege Geld. Einerseits über den Onlinehandel (Marktplatz) und über das Prime-Abo, andererseits über AWS, ihrem Cloud-Service und mittlerweile auch über stationären Handel.


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